Liebe Leserinnen und Leser,
es ist schon eine ganze Weile her, dass ich hier auf meinem Blog etwas veröffentlicht habe. Dafür möchte ich mich zunächst entschuldigen. In einer Zeit, in der sich die Nachrichtenlage rasant ändert und Themen schneller altern als je zuvor, ist es manchmal schwer, tiefere Einblicke zu liefern, die nicht gleich wieder überholt wirken.
Ein weiterer Grund für die Pause ist jedoch deutlich erfreulicher: In den letzten Monaten durfte ich spannende und anspruchsvolle Projekte u.a. für meine Klienten umsetzen. Besonders hervorzuheben ist meine Projektarbeit für den Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) in Eschborn. Dort hatte ich die Gelegenheit, ein umfassendes Kommunikationskonzept zu entwickeln und den Verband kommunikativ intensiv zu begleiten und neu aufzustellen – eine Herausforderung, die mich gefordert und bereichert hat.
Neben solchen Projekten, die mich voll und ganz beansprucht haben, bietet die derzeitige Dynamik in der Kommunikationsbranche viele neue und teils unerforschte Möglichkeiten. Ein Thema, das mehr und mehr an Bedeutung gewonnen hat, ist Künstliche Intelligenz (KI) in der PR. Und genau darüber werde ich in Kürze als Moderator und Experte auf dem Journalistentag des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) in Dortmund sprechen. Der Einfluss von KI auf die PR-Arbeit ist nicht nur ein Hype – er verändert bereits nachhaltig die Art und Weise, wie wir kommunizieren.
KI in der PR – Chancen und Herausforderungen
In der Unternehmenskommunikation ist der Einsatz von KI keine Zukunftsvision mehr, sondern schon heute Realität. Laut einer Umfrage von PwC aus dem Jahr 2023 setzen bereits 38 Prozent der deutschen Unternehmen Künstliche Intelligenz in ihrer Kommunikation ein – Tendenz steigend. Diese Zahl verdeutlicht den zunehmenden Stellenwert von KI auch in der PR. KI kann in der PR vor allem dort unterstützen, wo es um die schnelle Analyse großer Datenmengen oder das Erstellen von standardisierten Inhalten geht. So können beispielsweise automatisierte Text-Tools und Chatbots die Effizienz erheblich steigern, indem sie Routineaufgaben übernehmen und Kommunikationsprozesse beschleunigen.
Die Stärken von KI in der PR liegen vor allem in ihrer Fähigkeit, große Mengen an Daten zu verarbeiten und daraus Muster zu erkennen. Sie kann Inhalte personalisieren, schnelle Reaktionen auf Anfragen ermöglichen und dabei sogar die Markenidentität wahren. KI-basierte Systeme wie ChatGPT oder GPT-4 bieten die Möglichkeit, Texte zu generieren, die – bei entsprechender Anleitung – erstaunlich gut und fehlerfrei sind. Auch in der Medienbeobachtung und Analyse von Trends spielt KI eine zentrale Rolle, da sie in Echtzeit die Entwicklung von Themen und die Stimmung in der Öffentlichkeit erfassen kann.
Doch KI ist nicht ohne Schwächen. Ihre größte Herausforderung ist die kreative und strategische Dimension der Kommunikation. Während KI große Datenmengen schnell auswerten kann, bleibt sie in ihrer Fähigkeit, emotionale Intelligenz und tiefere kulturelle oder soziale Zusammenhänge zu erkennen, begrenzt. Ein guter PR-Text erfordert mehr als nur grammatikalische Richtigkeit oder die korrekte Verwendung von Keywords – er muss oft auch ein Gefühl für den Kontext, die Zielgruppe und die sozialen Strömungen haben. Und genau hier kommt der Mensch ins Spiel. Denn auch wenn KI erstaunliche Fortschritte gemacht hat, wird sie nie die Empathie und das Verständnis für die Feinheiten der menschlichen Kommunikation ersetzen können.
Ein weiteres Beispiel für den Mehrwert des menschlichen Faktors: In Krisensituationen ist es die menschliche Intuition, die in der PR entscheidend ist. Der Umgang mit Medienanfragen, das richtige Timing und die Wahrung eines angemessenen Tons erfordern eine hohe emotionale Intelligenz und ein Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen – Eigenschaften, die Maschinen nur schwer erlernen können.
Trotz dieser Einschränkungen kann KI die PR-Arbeit in vielerlei Hinsicht ergänzen und verbessern. Der Schlüssel liegt darin, sie als Werkzeug zu verstehen, das den PR-Profi unterstützt, aber niemals ersetzt.